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Paraguay (zum Zweiten)

Nach 9 erlebnissreichen Monaten fahren wir das zweite Mal nach Paraguay, wo wir Friedli abstellen für unseren Heimaturlaub, einen Camping für 10 Tage "hüeten", und Freunde besuchen, welche ein Haus gebaut haben. Wir trinken viel Terere, machen einen Abstecher ins Jesuitengebiet und besichtigen  den zweitgrössten Staudamm der Welt.

Route: Asuncion, Altos, Schweiz, Altos, Independencia, Parque San Rafael, Trinidad, Jesus, Bella Vista, Encarnation, Ciudad del Este

 

Auslegeordnung (Altos)

Wie doch die Zeit vergeht. Seit unserem letzten Aufenthalt im Hasta la Pasta liegen unglaublich spannende 27’941 km und erlebnisreiche 9 Monate. Von Marion und René werden wir mit einem Bierchen auf der Terrasse herzlich begrüsst. Auch sonst stossen wir auf viele bekannte Gesichter. Wie immer, wenn Reisende aufeinandertreffen, gibt es viel zu erzählen. Wir sind jedoch nicht (nur) zum Plaudern hier. In Kürze fliegen wir für sieben Wochen in die Schweiz und müssen uns und Friedli dafür vorbereiten. Unserem treuen Reisegefährten Friedli gönnen wir eine Totalreinigung. Dafür wird das ganze Hab und Gut auf dem trockenen „Vorplatz“ ausgelegt und jede Ritze, wenn nötig mit dem Zahnbürsteli, geputzt. Unglaublich, was alles in so einem Fahrzeug Platz findet. Nach 5 Tagen ist alles erledigt und wir fliegen mit einem guten Gefühl in die Schweiz.

 

Heimaturlaub (Schweiz)

17 Stunden später überfliegen wir frisch verschneite Schweizer Alpen und landen planmässig in Zürich. Familie und Freunde heissen uns mit einer Überraschungsparty in Wintersingen willkommen. Der fehlende Schlaf ist definitiv zweitrangig, zu gross ist die Freude, unsere Lieben wieder in die Arme zu schliessen. Ein grosses Dankeschön an Aschi und Familie fürs Organisieren der Party und an all die Heinzelmännchen im Hintergrund, welche Kuchen gebacken, Auto eingelöst oder den Kühlschrank in der „Ferienwohnung“ gefüllt haben. Es ist einfach schön, wieder da zu sein. Wir nutzen die Zeit, um Dinge zu erledigen, Freunde zu besuchen und verbringen viel Zeit mit der Familie. Der Hauptgrund für unseren Heimaturlaub sind jedoch die beiden Konfirmationen von Beat’s Patenkindern. Die Zeit rast und wir müssen uns schon wieder verabschieden. Wir werden Euch, liebe Familie und Freunde während unseres vorerst letzten Reiseabschnitts vermissen.

 

Die Arbeit ruft (Altos) 

Nach sieben intensiven Wochen in der Schweiz landen wir mit gemischten Gefühlen in Paraguay. Doch auch hier fühlen wir uns schnell wieder wohl. Stehen doch René und Regula mit Schweizerfähnli bereits um sechs Uhr morgens am Flughafen und begrüssen uns herzlich. Im Hasta la Pasta erwartet uns Marion mit einem leckeren Frühstück, bevor wir Friedli wieder „in Betrieb“   nehmen. Danach begrüssen wir alle unsere Reisefreunde 

und verteilen die mitgebrachten Geschenke und Bestellungen, die wir aus der Schweiz mitgebracht haben. Bei Kaffee und Kuchen wird viel erzählt und gelacht. Für uns heisst es nun, die letzten Instruktionen für unseren Arbeitseinsatz in Empfang zu nehmen. Die nächsten 10 Tage ist Beat zuständig für den Pool und die Technik, Betty für den Camping und die Gäste und Regula hält die Pasta Produktion aufrecht, während die Besitzer in ihre wohlverdienten Ferien fahren.

 

Wanderung im Regenwald (Parque San Rafael)

Weiter geht’s nach Independencia, wo wir (oder eher die mitgebrachten Artikel) von Renate und Bruno schon sehnlichst erwartet werden. Die zwei (www.pepamobil.ch)  haben nach 17 Jahren reisens sich nun in Paraguay ein Haus gebaut. Die Tage vergehen wie im Flug. Wir plaudern, baden, weihen den Grill ein und geniessen sogar ein Fondue auf der Terrasse. Über Erdpisten geht es weiter in den Süden von Paraguay, wo wir im Parque San Rafael durch den letzten atlantischen Regenwald Paraguays streifen. Frühmorgens, wenn der Nebel noch über dem See hängt und die Blätter vom Tau in der Sonne glänzen, klicken unsere Fotokameras um die Wette, wobei wir viele Schmetterlinge in allen Farben erspähen.

 

Matevergnügen (Bella Vista)

Oft fahren wir kilometerlang an riesigen Soja- und Maisfeldern vorbei. 

Doch gilt die Gegend um Encarnacion auch als Hauptproduktionsstätte des Mate-Tees von Paraguay. Wir schauen uns gleich zwei Fabriken in Bella Vista an und erfahren so einiges über die Trinkkultur. Die hohen Temperaturen im Sommer veranlassen die Paraguyaner das Matekraut mit Eiswasser zu trinken und das nennen sie dann „Terere“. Ein erfrischendes Getränk, welches nicht nur gesund sein soll, sondern zusätzlich hilfreich für die Fettverbrennung. Dies freut vor allem Betty. So wird eine neue Bombilla (spezielle Tasse) und fast kiloweise Mate eingekauft.In Trinidad und Jesus de Tavarangüé besichtigen wir alte, teils gut erhaltene Gebäude der Jesuiten, die nach kurzer Zeit wieder vertrieben wurden. 

 

Tierische Begegnungen (Ciudad del Este)

Der argentinischen Grenze entlang fahren wir nun nach Ciudad del Este und besichtigen den zweitgrössten Staudamm der Welt, den Itaipu-Damm, welcher 80% des in Paraguay benötigten Stroms produziert. Die Dammanlagen sind 8 km lang und 200 m hoch. Der Beton, welcher verbaut wurde, würde ausreichen, um eine zweispurige Autobahn von Moskau nach Lissabon zu bauen. Auf dem Höhepunkt der Bautätigkeiten arbeiteten die Bautrupps in einem atemberaubenden Tempo. Ihre Leistung hätte ausgereicht, um stündlich ein 20-stöckiges Bürohaus zu bauen. Zu unserem Erstaunen sind alle Attraktionen, welche in Verbindung mit dem Itaipu-Damm und auf Paraguayischer Seite stehen, gratis. Sogar der etwas ausserhalb gelegene Zeltplatz im Tati Yupi Reservat. In Gesprächen stellen wir fest, dass es nicht nur Befürworter des Damms gab, da mit der Überflutung der Landschaft ein grosser Eingriff in die Natur vorgenommen werden musste. Als Ausgleich wurden sieben Naturparks erstellt und der Bevölkerung frei zugänglich gemacht. Uns solls recht sein. Wir begegnen bei unseren Streifzügen Nasenbären, Affen und vielen Vögeln sowie Schmetterlingen. Nach drei tollen Tagen machen wir uns auf ins Gewühl und überqueren die Grenze nach Brasilien. 

 

Wir waren 1277 Tage unterwegs

 

und sind am 17. November 2018

wohlerhalten in der Heimat angekommen.

 

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