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Colorado & Utah (USA)

In den letzten Wochen sind wir unzählige Offroad-Strecken gefahren, haben Gleichgesinnte getroffen und uns ausgetauscht. Wir wanderten zu vielen Naturschönheiten und haben diese bei Tag und Nacht ausgiebig bewundert. Friedli hat  sein nächstes Höhentraining mit dem Independence Pass  (3694 MüM) mit Bravur gemeistert und ist bereit für die nächsten Abenteuer.

Colorado & Utah

 

Route: Mesa Verde Nationalpark, Durango, Silverton, Ridgway, Telluride, Moab, Canyonlands Nationalpark, Arches Nationalpark, Grand Junction, Aspen, Salida

 

Von Moab, dem Offroade -Paradies schlechthin, haben uns andere Reisende bereits in Alaska erzählt. Nun wollen wir es mit eigenen Augen sehen und vor allem mit Friedli ausprobieren.

Aus Wettertechnischen Gründen fahren wir vorher eine Schlaufe via Colorado in den kulturhistorischen Nationalpark „Mesa Verde“.  Auf einer dicht bewaldeten grünen Hochfläche auf über 2'200 MüM haben vor rund 800 Jahren die Anasazi-Ureinwohner sogenannte Cliff Dwellings, Steinbehausungen unter höhlenartigen Überhängen erbaut.

Diese wurden heute für Touristen via steile Leitern zugänglich gemacht.

 

Unser Weg führt uns weiter auf dem Million Dollar Highway via Durango nach Silverton. Hierzu überfahren wir bereits zwei 3'000 Meter hohe Pässe. Diese Strasse soll mit goldhaltigem Erzgeröll ende des 19. Jahrhundert gebaut worden sein, als aus den Gold- und Silberminen dieser Region unglaubliche Reichtümer gezogen wurden. Die Spuren der einstigen Schürfaktivitäten sind bis heute überall gut sichtbar. Während dem überqueren des Dallas-Divide-Passes, ein weiterer 3’000er, sehen wir nicht nur die letzte noch in Betrieb stehende Miene, sondern geniessen die herbstlich gefärbten Blätter der Espen.

 

In Ridgway werden wir von Alex, einem absoluten Toyota-Landcruiser-Fan, mittels Lichthupe zum Anhalten aufgefordert. Nach einer kurzen Unterhaltung am Strassenrand nehmen wir sein Angebot, ihn auf seiner Range zu besuchen, gerne an.

Dabei profitieren wir von der Werkstatt und seinem enormen Wissen. Nach drei Tagen und um viele Tipps reicher fahren wir los nach Moab.

Das kleine Städtchen liegt inmitten felsiger Naturwunder und dient uns während den nächsten Tagen als Ausgangspunkt für etliche Erkundungstouren.

Kaum sonst wo gibt es so viele Anbieter für Outdoor-adventscher, 4x4–Touren mit Fahrzeugen aller Art, Vermieter von Motorädern, Mountainbikes, Quads bis hin zum 4WD-Hummer.

 

Ausgerechnet hier will das Wetter die nächsten Tage nicht so richtig beständig bleiben. So wandern wir zuerst im Canyonlands-Needles District einen 18 Kilometer Roundtrip, welcher uns mitten ins Felsnadel-Amphitheater führt. Die Wanderung ist landschaftlich abwechslungsreich und Dank dem kurzzeitigen Nieselregen glänzen die rötlichen Felsformationen und ergeben  eine sehr seltene Stimmung.

Zurück in Moab lacht die Sonne wieder, so dass wir uns auf den Weg zu den Sand Flats aufmachen. In diesen einmaligen, mit runden Felsen und Dünenlandschaften, vergnügen sich Mountainbiker und 4WD Enthusiasten tagelang. Wir machen uns auf, zu Fuss entlang dem 25 Kilometer langen und berüchtigten Slick-Rock Bike-Trail, zu wandern.

Neben erschöpften Bikern sehen wir einige Jeep-Fahrer, die waghalsige Offroadstrecken überwinden und dabei schwarze Gummispuren auf den roten Felsen hinterlassen.  Wir entscheiden einstimmig, dies Friedli zu ersparen.

 

Einem deutschen Ehepaar, welches ebenfalls mit ihrem Toyota Landcruiser unterwegs nach Südamerika ist, vermitteln wir den Kontakt zu Alex, der sich ihren technischen Problemen mit dem Auto annimmt.

Nachdem Alex das Auto begutachtet und die nötigen Schritte abgesprochen sind, machen wir uns gemeinsam auf zu einem traum Übernachtungsplatz, der nur mit Geländefahrzeugen erreichbar ist. So verbringen wir einen gemütlichen Abend unter Toyota-Landcruiser-Fahrern.

 

Unter Offroad-Fahrern zählt die White Rim Road zu den Klassikern im Canyonlands-Nationalpark.

Die 160 Kilometer lange Piste verläuft entlang der Namensgebenden weissen Abbruchkannte oberhalb der Schluchten des Colorado- und Green River.

 

Trotz mässig prognostizierter Regenchance für die Nacht, organisieren wir uns die zwei benötigten Bewilligungen und fahren via den Shafertrail los.

Der Einstieg führt während anderthalb Kilometern auf einer schmalen, eher flachen Schotterstrasse entlang einem 355 Meter hohen, senkrechten Fels-Band. Nach dieser atemberaubenden Fahrt geht es steil via Serpentinen hinunter auf das Zwischenplateau dem White Rim. Es folgt eine 20 Kilometer lange, anspruchsvolle Fahrt über abwechselnd felsige und sandige Passagen, welche oft nur im Schritttempo zurückgelegt werden können. Wunderbare Ausblicke auf den Colorado River und an die fingerartigen roten Felsnadeln und Türmen entschädigen zusätzlich.

 

Unser Übernachtungsplatz liegt einmal mehr in der Abgeschiedenheit, umgeben von einer traumhaften Landschaft, welche wir bei einem feinen Nachtessen geniessen.

Der nächtliche leichte Regenfall hat die Piste nicht wie vermutet mit zusätzlichen Wasserdurchfahrten erschwert. Entspannt machen wir uns auf den Rückweg und weil es so schön ist fahren wir die Potash Road (eine weitere Schotterstrasse) hinunter entlang dem Colorado River nach Moab zurück.  

 

 

Der Arches Nationalpark mit seinen ca. 2'000 rötlich schimmernden Felsbögen, welche durch Wind und Wetter über Jahrtausende geformt wurden, begeistern uns ebenfalls so sehr, dass wir gleich drei Tage zu den abgelegenen Felsbogen wandern.  Jeweils nachts lassen wir uns vom Mondschein und dem Sternenhimmel inspirieren und Fotografieren bis teils nach Mitternacht.

 

Nach mittlerweile über zehn Tagen in Moab ist für uns die Zeit gekommen, weiter zu ziehen. Via Grand Junction fahren wir nach Aspen, welches wir bis jetzt nur von den Skirennen kennen.

 

Nach einer eher kurzen Besichtigungstour durch die City, widmen wir uns unserem primären Ziel: Dem Independence Pass.  Mit seinen 3’694 MüM gilt er als der höchste befahrbare Pass in Nordamerika. Vorab erkundigen wir uns in der Tourist Information betreffend dem Strassenzustand. Spätestens in zwei Tagen soll er Saisonal geschlossen werden. Zudem ist für heute Nacht Schneefall angesagt. Somit muss ab sofort jederzeit mit einer Schliessung gerechnet werden.

Wir nützen das traumhafte Wetter und fahren bei Sonnenschein auf den bereits verschneiten Pass. Friedli meistert die Höhe, abgesehen von einer schwarzen Rauchwolke beim Schalten, hervorragend und wir geniessen einmal mehr eine herrliche Aussicht.

 

Wir waren 1277 Tage unterwegs

 

und sind am 17. November 2018

wohlerhalten in der Heimat angekommen.

 

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