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Portugal

Bevor wir am 26. Dezember Portugal Richtung Sevilla,  nach 1'650 Km verlassen, besichtigen wir noch in Lagos die riesigen Höhlen und eindrücklichen rötlichen Klippen an der Ponta de Piedade. Wir konnten im letzten Monat viel Sonne tanken, Zeit mit Freunden verbringen und  einen einmaligen Advent in einem gastfreundlichen Land erleben.

Mit der Einreise nach Portugal hören wir eine neue, für uns unbekannte, Sprache in unseren Ohren. Anfänglich glauben wir, nur wenig von den uns bekannten Sprachen deutsch, französisch, englisch und spanisch, ableiten zu können.

Die Kommunikation fällt uns jedoch nicht schwer, da viele Portugiesen gut englisch sprechen und so keine Sprachbarriere besteht.

Sofort wird uns bewusst, dass Weihnachten vor der Tür stehen muss. In den Städtchen Viano do Castelo, sowie Ponte de Lima sind etliche Gassen einheitlich mit roten Teppichen ausgelegt und die Weihnachtsbeleuchtung schwebt mystisch über den Gassen. Zudem ertönt aus Lautsprechern Weihnachtsmusik durch nahezu die ganze Stadt. Auf den Strassen werden gesalzene Maroni angeboten, was uns sofort sehr gut schmeckt.

Auf unserer Reise möchten wir von jedem Land etwas über ihre kulinarischen Gepflogenheiten erfahren. So kosten wir auf Empfehlung das traditionelle Arroz de Sarrabulho (Reis in Schweineblut gekocht, dazu werden verschiedene Würste und Schweinefleischserviert) Es erinnert uns sehr an die heimatliche Metzgetä und schmeckt ebenso lecker.

Die Weiterfahrt  führt uns via Porto, Coimbra, Lousä über einen kleinen Pass ins Landesinnere nach Tomar, wo wir die Christusritterburg besichtigen welche  seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Die Anlage  erstreckt sich über ein Gelände von 45ha und gilt als ein Meisterwerk der portugiesischen Architektur.

Weiter steht ein Halt in der Kleinstadt Fatima an. Hierher pilgern jährlich bis zu 4 Millionen Menschen aus aller Welt. Wir lassen uns inspirieren von der Grösse des Platzes und der vorherrschenden Atmosphäre. Auf der einen Seite die  „Basilica of Our Lady of Fatima“. Eine im Jahre 1928 erbaute Kirche, mit einem 65 Meter hohen Turm, der mit einer goldenen Krone und einem nachts leuchtenden Kreuz geschmückt ist. Auf der anderen Seite des Platzes die „Basilica of the Holy Trinity“. Dieses runde, moderne, Gebäude mit einem Durchmesser von 125 Metern, wurde im Jahre 2007 erbaut und fasst 9’000 Sitzplätze!

 

Auf dem Platz zwischen den Gebäuden befindet sich die auf drei Seiten offene Kapelle. Zu dieser führt ein ca. 200 Meter langer, mit Marmor belegtem, Weg,  der von den Pilgern, ohne Schuhe, auf den Knien rutschend begangen, um dann an einer der 12 Messen pro Tag teilzunehmen.

 In Sao Martino de Porto, einem kleinen Dörfchen an der Küste, entdecken wir eine Schweizerfahne vor einem Restaurant. Wir nutzen die Gelegenheit und feiern unsere ersten 200 Reisetage auf der Terrasse mit einem Glas Wein und geniessen die Aussicht auf die Muschelförmige Lagune, welche einen Durchmesser von rund drei Kilometern aufweist.

 

Wir sind dankbar, zusammen mit Friedli die ersten ca. 20'000 Km unfallfrei, ohne nennenswerte Zwischenfälle verbracht zu haben.

Beim feierlichen Nachtessen im selben Restaurant, erhalten wir viele nützliche Informationen vom Wirte Ehepaar Dani und Irene, welche sich mit dem Restaurant einen Traum verwirklicht haben.

Wir machen viele neue Bekanntschaften und stossen dabei auf mehrere Auswanderer und Reisende, welche sich aus unterschiedlichsten Motivationen in Portugal aufhalten. So zum Beispiel das Westschweizer Ehepaar, welches seit 5 Jahren in Portugal lebt und uns spontan zu einem gemeinsamen Ausflug in die Salzsalinen von Riomar einlädt. Beeindruckt hat uns ebenfalls die 22 jährige Amerikanerin, welche vorübergehend in einer Höhle am Strand wohnt, bevor sie nach Marokko weiterreist. Oder eine siebenköpfige Familie, welche den Winter in einem Trailer am Strand verbringt und ihr tägliches Brot selber backt.

 

Auf der Fahrt Richtung Süden begegnen wir vielen Eukalyptusbaumplantagen im hügeligen Gelände, welche Terrassenförmig angepflanzt und für die Papierindustrie verwendet werden.

 

Bevor wir die Grossstadt Lissabon mit unseren Bikes erkunden, lassen wir uns von Sintra, einem kleinen verwinkelten Städtchen mit schmalen „Kopfsteinpflaster-Gässchen“, verzaubern. Farbige Schlösser mit arabischen Türmchen wirken Märchenhaft und entführen uns in eine andere Welt.

Südlich von Lissabon sehen wir erstmals Korkeichenplantagen. Diese sind ein wichtiger Wirtschaftszweig Portugals. Das Land gilt als grösster Korkproduzent Weltweit. Die rund 3 cm dicke Rinde kann erstmals nach 20 Jahren, danach alle 7 Jahre geerntet werden.

Am südlichsten Zipfel Portugals, dem Kap Sankt. Vincenz (in der Nähe von Sagres), treffen wir Freunde aus der Schweiz. Peti und Hucki, verbringen den Winter in Portugal. Wir gönnen uns ein paar fahrfreie Tage und feiern gemeinsam Weihnachten an einem abgelegenen Strand. Frühstücken direkt am Sandstrand, genehmigen uns ein Weihnachtsbad in den Wellen, backen Weihnachtsguetzli im Ofen und als krönenden Abschluss geniessen wir ein Käse-Fondue auf dem Feuer. Dies fühlt sich für uns wie Ferien an.

 

Wir waren 1277 Tage unterwegs

 

und sind am 17. November 2018

wohlerhalten in der Heimat angekommen.

 

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